Hakentest

Anwendungszweck

Korrigieren des vertikalen Anteils der ersten Unterart
von FD II.

Erkennen von Aniseikonie in der Vertikalen und
Abschätzen ihrer Größe.

Richtlinien zur Testerläuterung und -anwendung
Der Hakentest ist bei Bedarf in beiden Darbietungsarten
anzuwenden. Begründung: Sinngemäß wie beim Kreuztest.

Den Hakentest monokular vorstellen.

Formulierungsbeispiele:
„Sie sehen einen rechten / linken Haken.“
„Sie sehen eine rechte / linke Klammer / Rechteckhälfte.“

Zuerst wird gefragt, ob beide Haken gleichzeitig gesehen
werden, bei Bedarf auch nach Schwärzungsgleichheit.

Dann wird gefragt, ob oben und unten zwischen beiden
Haken jeweils eine Lücke erkannt wird. Falls die Lücken
nicht erkannt werden, kann die Darbietungsart gewechselt
und/oder auf das konzentrierte Anblicken des Fixierkreises
hingewiesen werden.

Werden die Lücken in keinem Fall erkannt, dürfen am
Hakentest keine Korrektionsschritte erfolgen.

Die Stellung der beiden Haken zueinander wird für oben
und unten einzeln abgefragt.

Insbesondere bei ungleich groß wahrgenommenen Haken
(Aniseikonie) muss nach Symmetrie gefragt und auf Symmetrie
korrigiert werden.

Größe der vertikalen Korrektionsschritte
0,25 oder 0,5 cm/m, gewöhnlich 0,25 cm/m.

Am Hakentest dürfen keine Änderungen mit
Horizontalprismen vorgenommen werden!

Vielen Klienten ist es nicht möglich, den Fixierkreis anzublicken
und gleichzeitig die Stellung der beiden Haken
zueinander zu beurteilen, da zu beurteilende Details im
natürlichen Sehen direkt angeblickt werden. Auch hier gilt,
dass der Klient nicht durch zu hohe Anforderungen verunsichert
wird.

Der Hakentest waagerecht (Rechtecktest waagerecht)
löst vertikal wirkende orthofugale Fusionsreize aus, die
verfälschende Auswirkungen auf das horizontale Vergenzverhalten haben können. Deshalb ist dieser Test zur
Korrektion von horizontalen WF-Anteilen im Regelfall
ungeeignet!

Er kann aber zum Beurteilen einer Aniseikonie in der
Horizontalen dienen.