Anwendungszweck
Korrigieren von FD II.
Prüfen der Stereo-Tiefensehschärfe
in beiden
Darbietungsarten.
Prüfen auf Spontanverzögerung durch
schnelle
Wechselprobe.
Richtlinien zur Testerläuterung und
-anwendung
Bei der Darbietung des Tests wird der Klient
gebeten, zunächst
die obere Reihe anzublicken.
Fragebeispiel:
„In der oberen Reihe befinden sich fünf Kreuze. Sind diese
alle gleich weit von Ihnen entfernt?“
Dementsprechend wird Reihe für Reihe
in beiden Darbie- tungsarten vorgegangen.
Da dieser Test sehr hohe Anforderungen an
das Stereosehen
stellt, liefert nur anfänglich fehlende Stereo-
Tiefenwahrnehmung keinen Hinweis auf Korrektionsschritte.
Möglichkeiten, dem Klienten die Beurteilung
zu erleichtern:
-
Zeichen einzeln nacheinander anblicken
lassen,
-
Wechseln der Darbietungsart,
-
Hinweis darauf, dass ein Zeichen nach
vorne oder
hinten stehen kann,
- Hinweis darauf, dass ein Zeichen nach
vorne steht (bei
normaler Darbietung) oder dass ein Zeichen nach hinten
steht (bei inverser Darbietung).
Wird Stereo-Tiefenwahrnehmung nicht für
alle Reihen in
beiden Darbietungsarten erreicht, ist nach den folgenden
Korrektionsregeln zu verfahren:
-
Befinden sich aufgrund des bisherigen
Ablaufs der MKH
bereits Prismen in der Messbrille, dann werden die prismatischen Korrektionsschritte
zunächst verstärkend in
den bisher gefundenen Basislagen durchgeführt.
-
Befinden sich aufgrund des bisherigen
Ablaufs der MKH
noch keine Prismen in der Messbrille, dann werden zunächst die
folgenden Korrektionsregeln angewendet:
Wahrnehmung am differenzierten
Stereotest
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Basislage
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Geringere Stereo-Tiefensehschärfe
bei normaler Darbietung
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innen
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Geringere Stereo-Tiefensehschärfe
bei inverser Darbietung
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außen
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Gleich große
Stereo-Tiefensehschärfe in beiden Darbietungsarten
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oben oder unten
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Führen beide Vorgehensweisen nicht zu
verbesserter
Testwahrnehmung, also zu keiner größeren Stereo-Tiefensehschärfe,
wird versuchsweise auch mit den bisher nicht
verwendeten Basislagen in beiden Darbietungsarten
geprüft.
Anschließend wird durch schnelle Wechselprobe
auf
Spontanverzögerung geprüft. Diese Prüfung erfolgt an den
Zeichen mit der kleinsten stereoskopischen Parallaxe, die
zu einer sicheren Stereo-Tiefenwahrnehmung in beiden
Darbietungsarten geführt hat.
Nur anfänglich verzögerte Stereo-Tiefenwahrnehmung
ist
nicht als Spontanverzögerung zu werten.
Besteht eine Spontanverzögerung, ist
nach den folgenden
Korrektionsregeln zu verfahren:
-
Befinden sich aufgrund des bisherigen
Ablaufs der MKH
bereits Prismen in der Messbrille, dann werden die prismatischen Korrektionsschritte
zunächst verstärkend in
den bisher gefundenen Basislagen durchgeführt.
-
Befinden sich aufgrund des bisherigen
Ablaufs der MKH
noch keine Prismen in der Messbrille, dann werden zunächst die
folgenden Korrektionsregeln angewendet:
Wahrnehmung am differenzierten
Stereotest
|
Basislage
|
Spontanverzögerung
bei normaler Darbietung
|
innen
|
Spontanverzögerung
bei inverser Darbietung
|
außen
|
Gleich große
Spontanverzögerung in beiden Darbietungsarten
|
oben oder unten
|
Führen beide Vorgehensweisen nicht zu
verbesserter
Testwahrnehmung, also zu keiner verringerten Spontanverzögerung,
wird versuchsweise auch mit den bisher nicht verwendeten Basislagen in
beiden Darbietungsarten geprüft.
Größe der Korrektionsschritte
0,25 cm/m, bei Ausbleiben einer Reaktion: 0,5 cm/m.
Um die Verständigung mit dem Klienten
zu erleichtern, ist
es gelegentlich hilfreich, den einspaltigen differenzierten
Stereotest vorher darzubieten. Eine Anwendung dieses
Tests für Korrektionszwecke wird nicht empfohlen, weil sich
schon aufgrund der gleichmäßigen Anordnung der Testzeichen
Hinweise auf die räumliche Zuordnung ergeben
können.
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