Anwendungszweck
Der Cowen-Test dient nach Anwendung der WF-Teste
in
Ergänzung zum Kreuztest zur Kontrolle des Akkommodationsgleichgewichts.
Wird Akkommodations-Ungleichgewicht vermutet,
so dient
der Cowen-Test grundsätzlich nur zum Feststellen, in welcher
Richtung der sphärische Korrektionswert monokular an
Optotypen überprüft werden sollte.
Richtlinien zur Testerläuterung und
-anwendung
Da Rot-Grün-Teste farbige Nachbilder erzeugen, die sich
störend auf die folgenden Teste auswirken können, soll der
Cowen-Test möglichst kurzzeitig dargeboten werden.
Formulierungsbeispiel:
„Sehen Sie oben zwei Ringe und unten zwei Ringe?
Sind die beiden oberen Ringe gleich schwarz?“
Falls mit der Antwort gezögert wird,
weiterfragen:
„...oder ist der im roten oder der im grünen Feld
schwärzer?“
Für die beiden unteren Ringe in gleicher
Weise verfahren.
Unter der Voraussetzung gleicher Einstellwellenlänge
für
beide Augen ist Akkommodationsgleichgewicht vorhanden,
wenn:
- beide Ringe im roten Feld schwärzer
wahrgenommen
werden als die im grünen (beidäugige Rot-Dominanz),
- alle vier Ringe gleich schwarz wahrgenommen
werden,
- beide Ringe im grünen Feld schwärzer
wahrgenommen
werden als die im roten (beidäugige Grün-Dominanz).
Da die Einstellwellenlänge beim Sehen
in die Ferne
meistens im langwelligen Bereich liegt, zeigt sich
Akkommodationsgleichgewicht am häufigsten durch
beidäugige Rot-Dominanz.
Deutet das Ergebnis am Cowen-Test auf eine
eventuell
notwendige refraktive Änderung hin, so ist die Sphäre an
Optotypen im Monokularsehen zu überprüfen. Dadurch ist
sichergestellt, dass die Refraktionsbestimmung für die
Foveamitte erfolgt. Hohe prismatische Werte sollen dazu
aus der Messbrille herausgenommen und diese gegebenenfalls
wieder auf Pupillenmitten-Zentrierung eingestellt
werden.
Änderungen der refraktiven Korrektion
erfordern stets eine
erneute Kontrolle an den WF-Testen. Führt dies zu
weiteren prismatischen Korrektionsschritten, dann muss
auch die Kontrolle des Akkommodationsgleichgewichts
wiederholt werden.
Sphärische Korrektionswerte dürfen
niemals im
Binokularsehen verändert werden, sondern
ausschließlich im Monokularsehen.
Die MKH schließt also einen binokularen Abgleich im
herkömmlichen Sinne aus.
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